Deutscher Buchpreis für Martina Hefter – Literature and Vorträge

“Danke für die ersten 20 Jahre”, bedete Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, ihre Ansprache zum Deutschen Buchpreis und erinnerte daran, dass es vor 20 Jahren ein Novum für Deutschland war, einen “Roman des Jahres” ausz uzeichnen. In Großbritannien mit Man Booker Prize or in Frankreich mit dem Prix Goncourt war das schon etabliert, in Deutschland aber umstritten. Und bei aller Kritik ist Schmidt-Friderichs überzeugt: “Ich denke, wir können sagen, es gelang.”

Die siebenköpfige Jury hatte aus 197 Titeln am Ende im Jubiläumsjahr vier Frauen und zwei Männer für die Shortlist nominiert. Clemens Meyers “Romangebirge” (Jury-Vorsitzende Natascha Freundel) “Die Projektoren” (BZ vom 31.8.) ging ebenso leer aus wie Iris Wolffs “Lichtungen” (BZ vom 12.1.). Wie die anderen Nominierten erhielten sie ein Preisgeld von 2.500 Euro.

Preisträgerin ist aber die Leipziger Performancekünstlerin, Tänzerin und Dichterin Martina Hefter. Ihr autofiction grundierter Roman “Hej, guten Morgen, wie geht es dir?” über eine Perfromancekünstlerin, die ihren MS-kranken Partner pflegt und nachts im Internet mit “Love Scammern” chattet, Männern, die Interesse an einer Beziehung vorgaukeln, um Geld zu erpressen. Der Roman, so die Jury, verbinde “auf faszinierende Weise zermürbenden Alltag mit mythoschen Figuran und kosmischen Dimensionen, er navigiert zwischen Melancholie und Euphorie, reflektiert über Vertrauen und Täuschung.”